NRWSPD: »Wir haben verstanden«
Mit einer selbstkritischen Bilanz und klaren Ansagen zur Erneuerung hat die NRWSPD nach den Herbstferien im Johannes-Rau-Haus ihre neue Kampagne »Wir haben verstanden« vorgestellt. Landesvorsitzende Sarah Philipp und Generalsekretär Frederick Cordes präsentieren den Auftakt zu einer umfassenden politischen und organisatorischen Neuausrichtung der Partei.
Bild: Pascal Skwara | pascalskwara.de
»Selbstkritik ist in der Politik selten – für uns ist sie Voraussetzung, um Vertrauen zurückzugewinnen«, sagte Philipp. Die SPD habe in den vergangenen Jahren an Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren, räumte sie ein. »Viele Menschen glauben uns nicht mehr, dass wir ihr Leben konkret verbessern können. Wir haben verstanden: Veränderung beginnt mit Ehrlichkeit.« Die Partei wolle Sprachrohr und politische Heimat für Berufstätige und ihre Familien in Nordrhein-Westfalen sein.
Philipp kündigte eine tiefgreifende Kurskorrektur in fünf Punkten an: Die NRWSPD solle wieder nah an den Menschen sein, Klartext reden, Mut zeigen, ihr Profil schärfen und sich konsequent an den Lebenswirklichkeiten von Berufstätigen orientieren. »Wir wissen, für wen wir Politik machen – für die, die sich jeden Tag anstrengen und erwarten, dass Politik sich kümmert«, so die Landesvorsitzende.
Generalsekretär Cordes stellte anschließend das visuelle und inhaltliche Konzept der Kampagne vor. »NRW und SPD – das gehört zusammen. Das zeigen wir ab heute auch wieder in unserem Logo«, sagte er. Doch Symbolik allein reicht nicht: »Vertrauen wächst durch Taten.«
Die Kampagne startet ab dem heutigen Montag mit der Botschaft der Kampagne »Wir haben verstanden – wir müssen uns ändern« auf digitalen Großflächen in mehreren Städten. Zu den verwendeten Slogans auf den Großflächen gehören unter anderem: »Schlimmer als verlieren? So tun, als wäre nichts passiert.« oder »Eine gerechte Zukunft braucht keine Alternative. Aber eine neue SPD.« Alle Motive verweisen auf die Kampagnen-Website verstanden.nrw, die als interaktive Dialogplattform konzipiert ist. Dort können Bürgerinnen und Bürger mitteilen, was sie von der SPD erwarten. Die drei Bereiche der Seiten heißen programmatisch Verstanden, Gefragt und Gehört.
Parallel beginnt im November eine Zuhör-Tour durch Städte und Gemeinden in NRW, in denen die SPD in den vergangenen zwei Jahrzehnten besonders stark an Rückhalt verloren hat. Mit einem Foodtruck, spontanen Gesprächen und ungewöhnlichen Beteiligungsformaten – von »Sprachnachricht in der Wahlkabine« bis zum symbolischen »Hau-den-Lukas« – will die Partei unmittelbar erfahren, wo sie Vertrauen verspielt hat und wie sie es zurückgewinnen kann.
»Unsere Zuhör-Tour ist kein Auftritt, sondern ein Aufbruch«, betonte Cordes. »Wir hören zu, bevor wir reden.« Die Ergebnisse sollen ab Januar ausgewertet und auf der Landesvorstandsklausur in konkrete politische Konsequenzen übersetzt werden.
Mit »Wir haben verstanden« will die NRWSPD nach eigener Aussage die größte Kurskorrektur der letzten Jahre anstoßen. Philipp fasste den Anspruch zusammen: »Wir haben verstanden, dass Vertrauen nicht durch Worte zurückkehrt, sondern durch Haltung und Taten. Diesen Schritt machen wir jetzt – gemeinsam mit den Menschen in Nordrhein-Westfalen.«
Weitere Informationen: Kampagnen-Website der NRWSPD: www.verstanden.nrw